Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung stellt die steigende Anzahl von immer älteren Patientinnen und Patienten Krankenhäuser zunehmend vor große Herausforderungen. Gerade diese Patientengruppe erleidet oftmals während ihres Aufenthalts im Krankenhaus Delir oder Depressionen und hat meist Probleme, sich in der ihnen fremden Umgebung zurechtzufinden. Sie benötigen daher eine zeitintensivere Versorgung als jüngere Patienten.
Studien belegen, dass der Einsatz von Patientenbegleitern geeignet ist, Delir und Depressionen bei Patienten vorzubeugen. Daher haben der Klinikverbund Südwest und der Kreisseniorenrat Böblingen beschlossen, ein Projekt mit dem Einsatz von freiwilligen Patientenbegleitern im Klinikum Sindelfingen durchzuführen.
Die Patientenbegleiter stärken mit ihren Besuchen gefährdete, ältere Patienten in ihren Alltagsfähigkeiten. Sie übernehmen keine pflegerischen Aufgaben, sondern begleiten, orientieren und aktivieren die Patienten ganz individuell. Beispielsweise begleiten sie die Patienten auf dem Weg zu Untersuchungen, unterstützen bei der selbstständigen Einnahme von Mahlzeiten, motivieren zum Trinken, lesen aus der Tageszeitung vor, erzählen, machen mit dem Patienten Spiele und – vor allem – hören zu.
Ziel des Projekts ist es, den Patienten ein Stück Zuwendung, Vertrauen und Orientierung in der fremden Umgebung des Krankenhauses zu vermitteln, zur Erhaltung der Selbstständigkeit beizutragen und Delir und Depression zu vermeiden.
Die freiwilligen Patientenbegleiter gehören zum Team der Nachbarschaftshilfe FISH e.V. aus Leonberg, sind hoch motiviert, haben alle Erfahrung im pflegerischen Bereich und im Umgang mit älteren Menschen – und haben Zeit. Ihr Einsatz wird koordiniert durch Ärzte und Pflegekräfte. In regelmäßigen Treffen werden Erfahrungen ausgetauscht und Probleme erörtert.
Bei Interesse, an diesem Projekt als ehrenamtlicher Patientenbegleiter teilzunehmen, freuen wir uns auf Ihre Rückmeldung.